Mittwoch, 22. Januar 2014

Gnua ztuan!

Es gibt ja viele Mythen um des Bauers Winterschlaf. Ich kenne doch einige Landwirte und habe noch keinen einzigen von November bis März schlafend gesehen. ;-)
Was Tatsache ist, dass das Arbeitsaufkommen im Bereich der Außenwirtschaft (z.B.: im Ackerbau) deutlich geringer im Winter ist.
Trotzdem wird man aus seiner unternehmerischen Pflicht nicht entlassen:

Wo sehe ich meinen Betrieb in 5/10/20 Jahren? Welche Möglichkeiten habe ich, diese Ziele zu erreichen?
Oder warum läuft mein Betrieb erfolgreich? Oder: Warum tut er das nicht?
Da wird der Bleistift gespitzt und (oft tagelang) viel gerechnet.

Wer plant die Fruchtfolge, den Anbau für die kommende (und meist auch gleich die übernächste) Saison?
Es gibt aus einer Fülle an Sorten und Arten auszuwählen, sicherlich 100 Maissorten gibt es am Markt in Österreich und welche wächst auf meinen Feldern/Ansprüchen am Besten? Da gibt's Info-Veranstaltungen, massenhaft Internetseiten zum Durchlesen usw.
Welche Pflanzenschutzmittel werde ich im folgenden Jahr einsetzen, auch dieser Markt ist nahezu unüberschaubar und doch geht es um eine große Verantwortung.

Stehen Investitionen oder Repraturen bei meinem Maschinenpark an? Im Moment bildet sich eine Traktorgemeinschaft in Kreuzstetten, wo wir uns in der Endphase des Entscheidungsprozesses für eine Technik befinden. Da waren schon viele Besprechungen und Treffen notwendig um diese (für uns) neue Form der Zusammenarbeit von zehn Betrieben auszumachen und durch klare Spielregeln auf ein stabiles Fundament zu stellen. Im Übrigen habe ich soviel Leistungskennzahlen und Traktorfabrikate studiert und kennengelernt wie in den letzten zehn Jahren nicht mehr.

Zum Reparieren/Basteln und Verbessern bei Maschinen gibt's für die Bastler und den Landwirten ohnehin immer etwas. Und genau die Winterzeit wird dafür genutzt.

Auf einem Bauernhof gibt's viele Gebäude, die ständiger Wartung bedürfen. Oder zur Erleichterung der Arbeit unterm Jahr wird eine kleine (oder große) Baustelle in Angriff genommen (z.B.: das Einfahrtstor breiter/höher machen, die Tür neu setzen, Sicherheitseinrichtungen überprüfen und erneuern).

Wenn man dazu noch Tierhaltung hat, ist man ohnehin regelmäßig eingespannt (was sich dafür wirtschaftlich meist positiv ausdrückt :-)

Auch im Forst gibt's allerhand zu tun, in unseren Breiten meist die Brennholzbereitung.

Der Winter ist auch die Zeit der Fortbildungen. Ein paar Tage war ich schon auf Schulungen mit den Themen: Pflanzenschutz und Sortenauswahl für 2014 im Feldbau, Tiergesundheit,...)
Und einiges an Schulungsprogramm liegt noch vor mir.

Die ganz motivierten Bauern schauen sich dann noch um eine Zusatztätigkeit um z.B.: Winterdienst, Christbaumverkauf, (Lohn)Arbeit im Forstbereich, uvm.

Vom mehrwöchigen Urlaubsanspruch eines z.B.: Angestellten ist man als Selbstständiger meist weit entfernt, dafür kann man ganz viele Vorteile (z.B.: der freien Zeiteinteilung) das ganze Jahr über genießen.
Und natürlich kommts auch vor, das ein Bauer mal ein paar Tage gar nichts macht. :-)


Noch ein kurzer Rückblick auf das vergangene Monat:
Nach dem anstrengenden Christbaumverkauf folgten die Tage mit der Familie, ganz besondere Stars waren natürlich unsere Spanier- mit dem braven Neffen Nico.
Dann gabs mit dem Musikverein das Neujahrskonzert zu bewältigen, am Tag darauf den Jugendball in Wolkersdorf, bald darauf den Ball der Pfarre Oberkreuzstetten und am Sonntag, 26.1. ist Dekanatsjugendmesse in Oberkreuzstetten.
Wenn man sich überall ordentlich engagiert, wird einem nie fad und die Tage mit Vorbereitung/Aufbau/Veranstaltungsdurchführung/Abbau/Nachbesprechung vergehen wie im Flug.
Meine Hoffnung und auch Aussicht ist, dass die kommenden Wochen "Ehrenamtl-technisch" doch etwas ruhiger werden.

Zwischen den ganzen Highlights hab ich bei mir im Haus beim Umräumen allerhand Dinge gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Meine Zeichnung aus der Volksschule

Stammbucheintrag


Ein Bild aus früheren Zeiten!

Verschiedene Geburtstagsfeier- Einladungen

Amtseinführung des Stadtpfarrers Wolkersdorf

Unterwegs am Winzerfest und Meisterbriefverleihung mit LR Pernkopf

Teil einer Unterlage eines von mir besuchten "Zeit" Seminars

Offizielle Preisliste des Lagerhauses Mistelbach 1990; Qualtiätsweizenpreis Ernte 2013 ist 50% von diesen Preisen. Da ist die Inflation noch gar nicht mitberücksichtigt. =/ Eigentlich zum Heulen, wenn man das sieht.

=) =)


Das war ein Fest!! :D


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